02.07.2021

INES kommentiert Wasserstoffspeicher-Bedarf gemäß BMWi-Langfristszenarien

Das BMWi stellt zwischen dem 25. Juni 2021 und 8. Juli 2021 Langfristszenarien vor, die in einer außergewöhnlichen Detailtiefe Pfade zur Umsetzung der Energiewende beschreiben. Darin werden auch die zukünftigen Bedarfe für Wasserstoff- und Gasspeicher skizziert.

Im Rahmen des heutigen Vertiefungs-Webinars „Energieangebot“ zu den Langfristszenarien hat das Bundeswirtschaftsministerium festgestellt, dass für das Erreichen einer Treibhausgasneutralität im Jahr 2050 Wasserstoffspeicher mit einer Kapazität zwischen 47 TWh und 73 TWh (H2) erforderlich sein werden. Laut Gutachter stellt die mit Wasserstoff verbundene Flexibilität eine Schlüsseltechnologie der Energiewende dar. Da Wasserstoff (3,54 kWh/m³) im Vergleich zu Erdgas (11,1 kWh/m³) einen niedrigeren Brennwert aufweist, entspricht dies einer heutigen Gasspeicherkapazität zwischen 147 TWh und 229 TWh (CH4).

Sebastian Bleschke, Geschäftsführer der Initiative Erdgasspeicher e.V. (INES) kommentiert:

„Es ist von großer Bedeutung und sehr zu begrüßen, dass das BMWi mit den Langfristszenarien einen detaillierten Blick auf die Energiewende vorstellt. Die Szenarien schaffen Klarheit in vielen Bereichen. Da die Nationale Wasserstoffstrategie sich mit der Speicherung noch nicht auseinandergesetzt hat, ist es umso erfreulicher, dass nun eine substanzielle Modellierung der Speicher-Bedarfe vorgenommen wurde. Die ausgewiesenen Bedarfe zeigen deutlich: Die Gas- bzw. Wasserstoffspeicher sind integraler Bestandteil einer treibhausgasneutralen Energieversorgung der Zukunft. Sie passen sich den Anforderungen der Energiewende an. Um die Umstellung bestehender Anlagen und ggf. erforderlichen Zubau umzusetzen, arbeiten die Speicherbetreiber konstruktiv mit der Politik und den zuständigen Behörden zusammen.“

Gasspeicher in Deutschland:

Deutschland verfügt derzeit über Gasspeicher-Kapazitäten in Höhe von ca. 253 TWh. Davon entfallen 90 TWh auf Porenspeicher und 163 TWh auf Kavernenspeicher. In welchem Umfang die Anlagen auf Wasserstoff umgestellt werden können und in welcher Höhe die energetische Speicherfähigkeit nach der Umstellung reduziert sein wird, ist derzeit Gegenstand umfassender Untersuchungen der INES und weiterer Akteure.

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