20.01.2022

Bundesnetzagentur richtet die Netzentwicklungsplanung Gas auf die Zukunft aus

Am 20. Januar 2022 hat die Bundesnetzagentur (BNetzA) den von Gas-Fernleitungsnetzbetreibern vorgelegten Szenariorahmen für den Netzentwicklungsplan Gas 2022 – 2032 mit Änderungen bestätigt.

Die Gas-Fernleitungsnetzbetreiber (FNB) haben am 16. August 2021 der BNetzA den Entwurf des Szenariorahmens für den Netzentwicklungsplan Gas 2022 – 2032 vorgelegt. Am heutigen Tage hat die BNetzA im Rahmen ihrer Bestätigung des Szenariorahmens die FNB unter anderem dazu verpflichtet,

  • ein Konzept zu entwickeln, wie die Vorgaben des Bundes-Klimaschutzgesetzes, insbesondere die für 2045 vorgeschriebene Netto-Treibhausgasneutralität, künftig im Rahmen der Netzentwicklungsplanung berücksichtigt werden können,
  • in einer zusätzlichen Modellierungsvariante „MBI Basisvariante“ den Einsatz marktbasierter Instrumente (MBI) als Alternative zum Netzausbau, welcher in der Basisvariante ermittelt wurde, zu prüfen und
  • der BNetzA detaillierte Informationen zu dem im Netzentwicklungsplan im Rahmen der Leistungsbilanzen der Basisvariante betrachteten Spitzenlastfall zu übermitteln und dabei Angaben zu den jeweils unterstellten Leistungen für jeden einzelnen Netzpunkt (Grenzübergang, Verteilernetzbetreiber, Speicher, Kraftwerke, Industrie, LNG-Terminal, Produktion, Biogaseinspeisung, Wasserstoffeinspeisung) zu machen.

Sebastian Bleschke, Geschäftsführer der Initiative Energien Speichern e.V. (INES) kommentiert die Bestätigung des Szenariorahmens mit folgenden Worten: „Mit den Verpflichtungen im Rahmen der Bestätigung des Szenariorahmens richtet die Bundesnetzagentur die Netzentwicklungsplanung Gas weiter auf die Zukunft aus. Sie stärkt die Transparenz durch eine detailliertere Darstellung der für die Netzauslegung relevanten Spitzenlast. Darüber hinaus schafft sie mit der Modellierungsvariante „MBI-Basisvariante“ die Möglichkeit, den konventionellen Netzausbau systematisch durch marktbasierte Maßnahmen zu reduzieren. Mit Fortschreiten der Energiewende wird auch die Nutzung der Gasnetze abnehmen. MBI können vermeiden, dass jetzt noch Investitionen in die Gasnetze vorgenommen werden, die in Zukunft keine Nutzung mehr erfahren werden.

Die Bestätigung der Bundesnetzagentur im Wortlaut ist unter diesem Link abrufbar:  Bestätigung des Szenariorahmens für den NEP Gas 2022 - 2032 (bundesnetzagentur.de)

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